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Was hat die Bewegungsentwicklung eines Kindes mit Lernen zu tun? Teil 2

Im späteren Lebensalter ist es ein „Bewegungskind“. Das Kind bewegt sich gerne und viel, spielt Fußball, Tennis, aber Sitzen und Malen macht das Kind nicht gerne. Ausmalen kann eine Qual sein. Die Zeichnungen sind eher minimalistisch, nur mit wenigen Strichen versehen.

 

Die Ursache ist, dass sich die sogenannten Halte- und Stellreflexe nicht gut entwickeln konnten. Banal gesagt: Das Kind MUSS sich bewegen, weil das System nicht erlaubt, längere Zeit in einer Stellung/Haltung zu verharren.

 

Nun kommt das Kind in die Schule. Durch den Haltungsmangel kann das Kind kaum über einen angemessenen Zeitraum still sitzen. Die LehrerInnen vermuten in erster Linie eine Konzentrationsstörung. Das Schreiben- und Lesenlernen ist eine Herausforderung.

 

Mit ausreichender Intelligenz kann das Kind diese Techniken erlernen, aber das Schriftbild ist krakelig, das Schreibtempo langsam, der Schreibdruck erhöht, das Lesen ist stockend, ... Und es gibt noch viele weitere Erscheinungsformen, die das schulische Weiterkommen stören. Später wird dann von einer Lese/ Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche gesprochen.

 

Es lohnt sich also bei einer Diagnostik genauer „hinzuschauen“.

 

Zurück zu dem Vergleich mit dem Auto:

Würden Sie mit einem Auto fahren, in dessen linken Reifen ein geringerer Luftdruck herrscht als in den rechten?

Nein, vermutlich nicht! Es wird sogar an Sie durch den Bordcomputer vermittelt, dass der Reifendruck nicht passt.

 

Kinder können Ihnen allerdings nicht so eine eindeutige Rückmeldung geben. Es geht darum, die Symptome richtig zu deuten!